Regionale Presse

Ameisennest

 

Gestern, beim Spazierengehen, habe ich einen beschädigten Ameisenhaufen gesehen!

Diese und ähnliche Meldungen gingen in den letzten Wochen öfters ein. Hierzu erfolgten oft die Fragen: Wer macht denn so etwas? Überlebt das Ameisenvolk den Schaden?

 

In unserer Region gräbt größtenteils der Grünspecht die Löcher in die Ameisennester, um die von ihm so begehrten Ameisen zu erbeuten. Er frisst zwar nicht nur Ameisen, jedoch ist im Winter das gesamte Nahrungsangebot geringer, weshalb er in dieser Zeit Löcher in „Waldameisennester“ gräbt. In diesem bisher viel zu milden Winter ist dies offenbar besonders oft der Fall. Möglicherweise hängt dies mit der fehlenden Schneeauflage zusammen, wodurch Ameisennester auffälliger und leichter erreichbar sind. Da sich die Ameisen zum Überwintern ca. 50 cm und tiefer in den Boden zurückziehen, ist er gezwungen entsprechend tief zu graben. Trotz Verluste und Nestbeschädigung überlebt dies i.d.R. das Ameisenvolk.

 

Seit 2 Jahren schneiden wir Ameisennester frei und beschildern diese. An Hanglagen bringen wir zusätzlich unterhalb der Nester Bretter an, damit das Nestmaterial nicht abrutscht und somit der Hügelaufbau gelingt, der positive Auswirkungen mit sich bringt. Mit dem Freischneiden wird eine bessere Sonneneinwirkung erreicht, wodurch die Ameisen ihre Körper schneller aufheizen und somit Wärme früher in das Nest eintragen können. Über die Beschilderung wird informiert und das Vorhandensein eines Nestes angezeigt, das versehentliche Schäden durch Mulch- und andere Arbeiten vermeiden soll.         

 

Bitte:

An Obstbäumen kann man jetzt, in der blattlosen Zeit, besonders gut das Büschel einer Mistel sehen. Um Obstbäume und die damit verbundene Biodiversität länger zu erhalten, wird um die Beseitigung der Misteln gebeten. Hierzu ist der mistelbefallene Ast mindestens 50 cm unterhalb der Mistel, oder gänzlich abzuschneiden.

 

 

Reiner Ziegler